Tollwut - Rabies, Hundswut oder Wutkrankheit
Bei der Tollwut handelt es sich um eine Infektion, die durch den Lyssa-Virus verursacht wird. Dieses Virus gehört zur Familie der Rhabdoviren, die auf den Befall von Nervenzellen im Rückenmark spezialisiert sind. Eine Übertragung des Lyssa-Virus wird über den kontaminierten Speichel einer Katze auf eine andere Katze übertragen. Es sind nahezu alle warmblütigen Lebewesen für diesen Virus empfänglich. So kann er auch unter diesen Spezies gegenseitig übertragen werden.
Der Lyssa-Virus kann von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen werden!
Bei Menschen sind Hundebisse die häufigste Ursache einer Ansteckung mit Tollwut. Aber auch Katzenbisse sollten nicht unterschätzt werden, wenn nicht sicher ist, ob der Wirtsträger infiziert ist oder nicht. Dieses ist umso wichtiger, wenn es sich um wild lebende Tiere handelt, die ihren Unterschlupf häufig in alten Scheunen haben, in denen auch Fledermausbestände heimisch sind. Durch entsprechende Maßnahmen mit Auslegen von Tollwutimpf-Ködern in Europa und Deutschland ist es auch zu einem Wildtollwut-Rückgang gekommen. Seit 2008 gilt Deutschland als frei von Tollwut.
Wie stecken sich die Katzen an?
Das Virus gelangt über die Bissstelle in die Blutbahn seines Wirts. Nach unterschiedlich verlaufenden Zeiten (Tage- bis Monate) treten die Viren dann in die neuromuskulären Endplatten (d.h. Übertragung einer Erregung von einer Nervenzelle auf eine Muskelzelle) über. Die natürliche Inkubationszeit beträgt i.d.R. 2 - 24 Wochen. Bei Bissverletzungen am Kopf, kann sich die Inkubationszeit verkürzen auf 10 - 14 Tage. Von den neuromuskulären Endplatten breiten sich die Viren über das ZNS (Zentrale Nervensystem) im Rückenmark ins gesamte Nervensystem des Tiers aus und gelangen u.a. auch in die Speicheldrüsen des Tiers.
Welche Symptome können auf eine Erkrankung mit FeLV hinweisen?
Erst jetzt setzt das äußerlich sichtbare Symptom (der berüchtigte "Speichelfluss") ein, der unkontrolliert vom Tier aufgrund von Schluckbeschwerden abgegeben wird. Weitere Symptome eines typischen Tollwutverlaufs sind unterschiedlich stark ausgeprägte Verhaltensänderungen der Katze, zeitweise neurologische Ausfälle der Gliedmaße. In diesem Stadium ist die Infektionskrankheit nicht mehr aufzuhalten und verläuft in allen Fällen tödlich.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Tollwut ist nach dem Tierseuchengesetz anzeigepflichtig. Das wissentliche Verschweigen einer Tollwuterkrankung wird als Straftat von den Behörden verfolgt. Wird auch nur bei einem Tier in einem Mehrkatzenhaushalt die Tollwut diagnostiziert, müssen nach dem Tollwutgesetz alle Tiere (d.h. auch im Haushalt mitlebende Hunde oder andere Warmblütige tierische Lebewesen) vorsorglich und ausnahmslos getötet werden. Auch sind Impfungen gegen die Tollwut nach einer bereits erfolgten Infektion verboten.
Der einzige Schutz gegen eine Tollwutinfektion ist eine Schutzimpfung, die nach der Grundimmunisierung bei nicht-infizierten Tieren durchgeführt wird.
Eine Heilung der Tollwut ist nach Ausbruch nicht möglich und verläuft immer tödlich!
Impfschema
Für die Tollwutimpfung werden verschiedene Impfstoffe angeboten. Details hierzu können auf der Seite des Instituts für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie entnommen werden.
Die Grundimmunisierung läuft wie folgt ab:
- 8. Lebenswoche: RCP
- 12. Lebenswoche: RCP, bei Freigängern zusätzlich Tollwut und Katzenleukämie
- 16. Lebenswoche: RCP, ggf. Tollwut und Katzenleukämie (diese Impfung ist nicht zwingend erforderlich, wird aber empfohlen, um eine ungenügende Antikörperbildung infolge eventuell noch vorhandener mütterlicher Antikörper im Blut der Katzenjungen auszugleichen)
- 16. Lebensmonat: RCP, ggf. Tollwut und Katzenleukämie
Als Impfstoffe gegen den Tollwut-Erreger stehen inaktivierte Mono- und Kombinationspräparate zur Verfügung. Das Impfintervall ist bei der Tollwutimpfung nach der Grundimmunisierung vom verwendeten Impfstoff abhängig.
Die Tollwutimpfung sollte bei jeder Katze alle 3 Jahre aufgefrischt werden.
Weitergehende Fachinformationen und zu den Impfpräparaten können Sie auf der Seite des Instituts für Veterinärpharmalogie und Toxologie einsehen.